STAR November 2013 - Energie für Aachen - page 6

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rapeutische Reiten, das wir unterstützen. „Die meisten
Tiere sind dazu da, mit ihnen zu arbeiten. Genau das
tun wir.“ Und das geht mit einem Schwein oder einem
Huhn um einiges leichter als mit einer Raubkatze. Be-
reits seit 2004 fördert die STAWAG verschiedene Pro-
jekte im Tierpark Aachen. Neben dem Kinderbauern-
hof, dem Energiepark und Tierpatenschaften arbeiten
Tierpark und STAWAG auch in anderen Bereichen
partnerschaftlich zusammen. Und natürlich kennt je-
der Emil Erdmann, das Maskottchen der STAWAG, das
unermüdlich auf allen Baustellen unterwegs ist.
Strom undWärme gleichzeitig
Für Parkdirektor Graf-Rudolf stehen Tierschutz und
Umweltschutz gleichberechtigt nebeneinander. Da-
her bot es sich an, mit der STAWAG über den Einbau
eines Blockheizkraftwerks für die Wärmeversorgung
nachzudenken. Nach intensiver Beratung mit Bernd
Paffen, Experte für solche Energielösungen bei der
STAWAG­, fiel die Wahl auf ein BHKW, das vier Kilo-
watt (kW) elektrisch und zwölf kW thermisch leistet.
Das kompakte Kraftwerk erzeugt Wärme und Strom
gleichzeitig. Angeschlossen sind zwei Pufferspeicher
mit je 1 000 Liter.
Sebastian Leyendecker, Juniorchef der Sani­tär- und
Heizungsfirma Leyendecker aus Aachen­, installierte
A
das erdgasbetriebene Gerät: „Wir können die vorhan-
dene Infrastruktur weiter nutzen. Nur ganz wenige
Rohrleitungen mussten ausgetauscht oder neu iso-
liert werden. Pufferspeicher, ein Gas-Brennwertkes-
sel für die Abdeckung der Spitzenlasten, das Rohr-
system und die angeschlossenen Heizkörper sind in
einem so guten Zustand, dass wir daran nichts än-
dern mussten. Lediglich an der Hydraulik war etwas
zu tun. Das BHKW benötigt aufbereitetes, gereinigtes
Wasser. Deshalb haben wir den Wasserkreislauf im
Tierpark davon abgetrennt. Wir wollen so eine be-
sonders effiziente Regelung des BHKW erreichen.“
Die produzierte Wärme soll nicht nur in die riesigen
Pufferspeicher gelangen, sondern auch direkt ins
Heizungssystem. „Das war etwas knifflig, aber wir
haben­es gut gelöst“, so Leyendecker. Circa 5000 Be-
triebsstunden sind für das kleine Kraftwerk jährlich
geplant. Die Wärme fließt in das Verwaltungsgebäu-
de, das Kassenhäuschen, den Wirtschaftshof und in
einige Tiergehege. Der erzeugte Strom wird ebenfalls
selbst genutzt, zum Beispiel für die riesigen Kühlan-
lagen in der Futterküche. Dort, wo all die leckeren
Speisen für 1000 hungrige Mäuler zubereitet werden.
Regelmäßig nach 2500 Betriebsstunden wartet Leyendecker den Motor des BHKW. Bei 5000 Stun-
den Laufzeit wird imAachener Tierpark also zweimal jährlich die Effizienz kontrolliert.
Bernd Paffen, Experte für Energielösungen bei der
STAWAG (rechts) packte mit an. „Unter wirtschaft­
lichen und Umweltaspekten hat der Tierpark
die beste Lösung gewählt“, bestätigt Sebastian
Leyendecker, der das Mini-Kraftwerk installierte.
Gefördert
Das Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter-
stützt die Anschaffung eines BHKW
bis 20 kWelektrischmit einem
einmali­gen Investitionszuschuss.
Auch die Stawag fördert die
moderne Heiztechnik. Mehr Infos
unter bafa. de und stawag.de.
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