Zeitdruck zwingt STAWAG zu schneller Lösung
Erstellt am: 14.09.2006
Für die Silage des zum Betrieb der Anlage vorgesehenen Mais´ sind Silo-Platten notwendig, auf denen die geernteten Pflanzen konserviert werden. Die zu diesem Zweck errichtete Silo-Platte in einem Industriegebiet in Eschweiler über Feld sorgt nun für Missstimmung, weil Baugenehmigungsunterlagen seitens der STAWAG zu spät eingereicht wurden.
„Wir standen unter enormem Zeitdruck“, erklärt Leonhard Unterberg, Projektleiter der STAWAG Energie GmbH, „da sind uns Fehler bei der Kommunikation mit den Behörden unterlaufen“. Zwei ursprünglich geplante Standorte für die Mais-Silage in Nörvenich und Kerpen seien nicht rechtzeitig zur diesjährigen Maisernte genehmigt worden: „Unser Antrag für die Platte in Dorsfeld ist noch nicht beschieden, für die eigentlich vorgesehene Fläche in Nörvenich haben wir erst in dieser Woche die endgültige Ablehnung erhalten.“ Dabei seien diese Standorte frühzeitig in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ausgesucht worden, die Genehmigungsunterlagen dafür seien bereits Anfang Juni eingereicht worden. „Als sich dann Anfang August abzeichnete, dass beide Standorte nicht mehr rechtzeitig betriebsbereit sein würden, mussten wir sehr schnell handeln“, so Unterberg, „denn zu diesem Zeitpunkt war der Mais aufgrund des guten Wetters im Juli schon fast reif, und der Mais bestimmt unseren Zeitplan“.
Kurzfristig wurde also eine Fläche von rund 7000 Quadratmetern in einer ehemaligen Kiesgrube im Industriegebiet von Eschweiler über Feld gefunden und mithilfe des Eigentümers für die Mais-Silage vorbereitet. Projektleiter Unterberg: „Andernfalls hätten wir den Landwirten in der Region ihre diesjährige Ernte für unsere Bio-Erdgas-Anlage nicht abnehmen können. Wir bedauern, dass wir die neue Fläche unter diesem Druck nicht rechtzeitig mit dem Kreis Düren abgestimmt haben.“ Inzwischen hat die STAWAG die erforderlichen Unterlagen eingereicht und kurzfristige Auflagen wie den Aushub einer Sickergrube für austretendes Fruchtwasser erfüllt. „Wir stehen mit den Behörden in engem Kontakt und werden selbstverständlich alle Auflagen erfüllen, die für den Betrieb der Anlage nötig sind“, sagt Unterberg.
Auf der Silo-Platte in der ehemaligen Kiesgrube sollen in diesem Jahr rund 20.000 Tonnen Mais siliert werden. Die Maispflanzen, die ausschließlich von Landwirten in der Region angebaut werden, werden innerhalb von zehn Arbeitstagen geerntet, gehäckselt und auf einer Bitumenplatte unter einer luftdichten Folie konserviert. Im Laufe des nächsten Jahres soll die Maissilage dann zur „Fütterung“ der Bio-Erdgas-Anlage in Kerpen dienen, in der die STAWAG aufbereitetes Biogas produzieren und als erstes Unternehmen in Deutschland ins bestehende Erdgasnetz einspeisen will. Das Projekt Bio-Erdgas ist ein wichtiger Bestandteil der STAWAG-Strategie, durch mehr Eigenerzeugung von Strom und Wärme zunehmend unabhängig von großen Stromproduzenten und den Entwicklungen am Großhandelsmarkt zu werden.