Weltwassertag am 22. März
Erstellt am: 16.03.2011
Trinkwasser als wertvolles GutTeilnehmende Gruppen und Organisationen gehen dabei auf verschiedene Aspekte ein wie zum Beispiel die Tatsache, dass eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser haben. Denn längst nicht alles Wasser der Erde kann als Trinkwasser genutzt werden: Zwar sind 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt. 97,5 Prozent davon sind jedoch Salzwasser und zwei Drittel des Süßwassers bestehen aus Eis. Nur ein Prozent des gesamten Wassers ist für uns Menschen nutzbar.
Die Aachener Bürgerinnen und Bürger verbrauchen pro Tag etwa 135 Liter Trinkwasser pro Kopf. Menschen in Entwicklungsländern müssen mit weniger als zehn Prozent unseres Verbrauchs, nämlich mit fünf bis zehn Litern pro Tag, auskommen. Wasser ist zudem nicht nur Grundnahrungsmittel und Lebenselixier, sondern auch ein bedeutender Rohstoff, der sogar wichtiger als Öl eingestuft wird. Es gibt daher die Befürchtung, dass bald Kriege um Wasser statt um Öl geführt werden.
Wasser als indirekte Importware
Gründe genug, am Tag des Wassers das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen. Trinkwasser sollte weder verschwendet noch verschmutzt werden. In Aachen selbst ist die Trinkwassersituation zwar unkritisch: Es steht uns dank großer Reserven im Talsperrensystem der Eifel und durch unser Grundwasser in ausreichender Menge und in hoher Qualität kostengünstig zur Verfügung. Allerdings benötigen die Bürgerinnen und Bürger nicht nur die täglichen 135 Liter Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Wir importieren über unsere Lebensmittel, unsere Kleidung und andere Konsumgüter darüber hinaus deutlich mehr Wasser, das auch aus trinkwasserarmen Regionen stammt. Dort ist Wasser für die Herstellung verschiedenster Güter zum Teil in enormen Mengen nötig und verknappt damit die Ressourcen für die Menschen vor Ort.
Der diesjährige Weltwassertag steht daher unter dem Motto „Virtuelles Wasser und der Wasser-Fußabdruck“, im Vordergrund stehen die Auswirkungen von Verstädterung, Industrialisierung und Klimawandel auf die Wasserressourcen und den Umweltschutz weltweit. Aktuelle Themen sind die zunehmende städtische Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung ebenso wie der Klimawandel und seine unvorhergesehenen Risiken und Herausforderungen. Die Übernutzung der vorhandenen Ressourcen wird insbesondere im Hinblick auf die armen Bevölkerungsschichten von unterschiedlichen Seiten beleuchtet.
„Virtuelles Wasser“
Der britische Wissenschaftler John Anthony Allan entwickelte in den 1990er Jahren das Konzept des virtuellen Wassers. Darunter ist die Wassermenge zu verstehen, die über die gesamte Produktionskette eines bestimmten Produktes verbraucht, verdunstet oder verschmutzt wird.
Oft lässt ein Produkt gar nicht erahnen, wie viel Wasser für seine Herstellung benötigt wird. Hinter einer Tasse Kaffee verbergen sich beispielsweise 140 Liter virtuelles Wasser, die von der Versorgung der Pflanze bis zur Reinigung der Bohne benötigt werden. In einem Hamburger stecken 2 400 Liter Wasser für die Erzeugung des Fleisches, den Getreideanbau für das Brötchen etc. Der Anbau von genügend Baumwolle für ein T-Shirt verschlingt etwa 4 000 Liter Wasser. 1 500 Liter virtuelles Wasser stecken in jedem Kilogramm raffiniertem Zucker.
In Deutschland liegt der virtuelle Wasserverbrauch bei ungefähr 4 000 Litern am Tag pro Person, von denen mehr als die Hälfte importiert werden. Sie bilden den Wasser-Fußabdruck eines durchschnittlichen Bundesdeutschen. Dieser Fußabdruck stellt somit dar, wie durch den weltweiten Handel indirekt auch Wasser im- und exportiert wird. Vor diesem Hintergrund gilt es, nicht nur in unseren Breitengraden Wasser einzusparen, sondern sich über den weltweiten Wasserverbrauch durch unseren Lebensstil bewusst zu werden. Informationen dazu gibt es im Internet zum Beispiel unter www.wasserfussabdruck.org.
Vortrag und Führung im Wasserwerk
Die STAWAG informiert am 18. Mai um 16 Uhr im Wasserwerk Reichswald über die Wasserversorgung in Aachen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Interessenten können sich bis zum 15. April bei der Energieberatung der STAWAG unter 0241 181-1333 anmelden. Treffpunkt und Ort werden den angemeldeten Teilnehmern dann mitgeteilt.
Am 4. Mai informiert die STAWAG zudem in einem kostenlosen Vortrag über die Regenwassernutzung sowie am 25. Mai über das Thema Stadtentwässerung. Beide Veranstaltungen finden um 18 Uhr im Kundenzentrum der STAWAG in der Lombardenstraße statt.
Außerdem berät die Energieberatung der STAWAG, wie man Wasser sparen und eine unnötige Verschmutzung des Trinkwassers vermeiden kann: Sprechzeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr und Donnerstag von 15 Uhr bis 18 Uhr sowie nach Terminvereinbarung. Zu erreichen ist die Energieberatung im Kundenzentrum der STAWAG in der Lombardenstraße, telefonisch unter 0241 181-1333 oder per E-Mail energieberatung(at)stawag.de.