STAWAG zieht Bilanz für 2018
Erstellt am: 09.07.2019
Dr. Christian Becker und Wilfrid Ullrich (Foto: Dirk Moll)
„Zu diesem guten Ergebnis addieren sich einmalige, bilanzielle Sondereffekte, die wir zur nachhaltigen wirtschaftlichen Stärkung des Unternehmens nutzen können“, erläutert Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG. „Zusammen mit Konzessionsabgaben in Höhe von 14,5 Millionen Euro schütten wir über 38 Millionen Euro an die Stadt Aachen bzw. die städtische Holding E.V.A. aus. Für uns ist das Jahr 2018 nicht nur wirtschaftlich ein sehr erfolgreiches Jahr, vielmehr haben wir wichtige Projekte für die Region und für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf den Weg gebracht.“
Alles für die Kundinnen und Kunden
Dabei beruht das gute Ergebnis für das Jahr 2018 ganz wesentlich darauf, dass sich die STAWAG sehr eng an den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden orientiert. „Im harten Wettbewerb haben wir uns vor allem deshalb so gut behauptet, weil wir innovative Produkte und Dienstleistungen an den Markt gebracht haben“, betont Wilfried Ullrich, Vorstand der STAWAG. „Etliche Kunden konnten wir zurück- und auch viele Kunden neu gewinnen. Im letzten Jahr haben wir in einem intensiven Projekt neue Wege im Kundendialog und bei der Kundenansprache geschaffen.“ Ein Beispiel dafür ist der Ausbau des Online-Service: Die Anzahl der Kunden, die diesen nutzen, verdoppelte sich 2018 auf 22.000 aktive Nutzer. Zudem haben sich fast 14.000 Kunden im vergangenen Jahr für den Treuebonus registriert.
Klimaschutz vor Ort: Ausbau der erneuerbaren Energien
„Immer mehr Menschen fordern von der Energiewirtschaft einen effektiven Klima- und Ressourcenschutz sowie einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung und einer sauberen Mobilität“, unterstreicht Dr. Christian Becker. „Hier machen sich jetzt unsere langjährigen Erfahrungen bezahlt: Seit Jahrzehnten setzen wir auf Energieeffizienz, den Ausbau der erneuerbaren Energien, die klimaschonende Kraft-Wärme-Kopplung und die Elektromobilität.“ Mit der Inbetriebnahme des Windparks Münsterwald hat die STAWAG 2018 nach dem Windpark Aachen Nord den zweiten Windpark in der Kaiserstadt realisiert. Derzeit wird der Windpark Münsterwald um zwei weitere Anlagen ergänzt. Aktuell erzeugt die STAWAG schon über 450 Millionen Kilowattstunden grünen Strom in eigenen Anlagen, so dass rechnerisch alle Aachener Haushalte mit eigenem Ökostrom versorgt werden können. Knapp 25 Windparks, 12 Solarfelder und viele kleinere Solaranlagen machen dies möglich. Der Aachener Energieversorger hat weitere Windparks mit einer Gesamtleistung von 370 Megawatt in der Pipeline. „Wenn wir die Beschlüsse von Paris, maximal 2°C, besser sogar nur 1,5°C Erderwärmung, erreichen wollen, müssen wir deutlich schneller die erneuerbaren Energien und die Netze ausbauen“, erläutert Becker.
Wärme klimafreundlich und effizient erzeugen
Zum Jahreswechsel 2018/19 hat die STAWAG ihr neues Blockheizkraftwerk am Campus Melaten in Betrieb genommen – ein Meilenstein für eine unabhängige und umweltfreundliche Wärmeversorgung. Die Planungen für eine weitere große Kraft-Wärme- Kopplungsanlage in Aachen sind bereits angelaufen. Auch Speichermöglichkeiten sind wichtig, wenn man die erneuerbaren Energien nach vorn bringen will. Hier wurde 2018 die Modernisierung des Pumpspeicherwerks im sauerländischen Rönkhausen abgeschlossen, an dem die STAWAG zur Hälfte beteiligt ist. „Wasserstoff wird eine zentrale Rolle im zukünftigen Energiesystem spielen, denn dieser lässt sich speichern und kann emissionsfrei und bedarfsabhängig Strom und Wärme erzeugen“, ergänzt Becker, der eine Machbarkeitsstudie für ein solches Projekt am Campus Melaten ankündigt.
Verknüpfung von Energie- und Verkehrswende: Elektromobilität
Zugunsten des Klimaschutzes und einer besseren Luftqualität in Aachen hat die STAWAG 2018 weiter in die Infrastrukturen für Elektromobilität investiert. Mit 140 Ladepunkten steht Aachen bundesweit an fünfter Stelle bezüglich Ladepunkten pro Einwohner. Im Projekt ALigN, an dem die STAWAG beteiligt ist, werden fast 1.000 weitere Ladepunkte in Aachen und der Region entstehen. Seit November 2018 haben die Bürgerinnen und Bürger mit dem EStore in der Aachener Innenstadt eine zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen zur Elektromobilität. „Wir verzeichnen eine sehr gute Besucherfrequenz“, sagt Wilfried Ullrich. „Das Team berät hier Interessenten über alle Produkte und Dienstleistungen rund um die EMobilität und natürlich auch über die Förderprogramme, die bei der Anschaffung von Fahrzeugen oder der Installation von privaten Ladepunkten helfen.“ Am E-Store stellt die STAWAG in Kooperation mit verschiedenen Partnern auch Elektrofahrzeuge für Probefahrten bereit.
Neue Kooperation: Ein Netzbetreiber für die Region
Um auch künftig auf Wachstumskurs zu bleiben, ist die STAWAG als Mehrheitseigner 2018 an der großen Netzgesellschaft Regionetz GmbH beteiligt. Als gemeinsamer Netzbetreiber von STAWAG und EWV, Energie- und Wasser-Versorgung GmbH, Stolberg, betreut sie aktuell Infrastrukturen zwischen Wassenberg, Niederzier und Monschau – die Strom- und Gasnetze haben insgesamt eine Länge von mehr als 11.500 Kilometern. „Die Bürgerinnen und Bürger sicher und zuverlässig zu versorgen: Das ist das übergeordnete Ziel unserer gesamten Arbeit“, erläutert Ullrich. „Und deshalb investieren wir fortlaufend in die Instandhaltung der Strom-, Gas-, Wärme- und Wassernetze. 2018 haben wir dafür über 38 Millionen Euro eingesetzt.“ Hinzu kommen weitere knapp 14 Millionen Euro, die im Auftrag der Stadt für den Erhalt der Abwassernetze in Aachen aufwendet werden.
Mit Aachen und der Region verbunden
Als kommunales und regionales Unternehmen setzt die STAWAG nicht nur auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, sondern engagiert sich auch direkt für die Menschen. „Im letzten Jahr haben wir knapp 300 Initiativen und Institutionen aus den Bereichen Sport, Kultur, Umwelt und Soziales unterstützt“, blickt Ullrich zurück. „Besonders wichtig sind uns dabei Projekte für Kinder und Jugendliche.“ Mit ihrer eigenen Schulkooperation führt die STAWAG den Nachwuchs an die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien heran.