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Rekordwerte beim Zubau von Photovoltaik - Auch “Balkonanlagen” und Speicher im Trend

Erstellt am: 09.05.2023

Das Jahr 2022 war ein Rekordjahr: Allein in der Stadt Aachen gingen doppelt soviele Photovoltaik-Anlagen ans Netz wie im Vorjahr: 852 neue Solarstrom-Anlagen verzeichnet der Netzbetreiber Regionetz für das letzte Jahr. Damit setzt sich der Trend zur Eigenerzeugung fort. Bereits im Vorjahr hatte es eine enorme Steigerung gegeben: von 306 (2020) auf 419 (2021) neue Anlagen.

Einen starken Zuwachs sieht die Regionetz auch beim eigenen Stromspeicher: 303 neue Speicher wurden in 2022 angemeldet, im Jahr 2021 waren es noch 184. Ebenfalls sehr beliebt sind so genannte Balkonkraftwerke: Mehr als 350 dieser kleinen Solarstromanlagen wurden in 2022 der Regionetz gemeldet. Insgesamt hat sich die installierte Leistung von PV-Anlagen in der Aachen von rund 34 Megawatt auf 39 Megawatt erhöht.

“Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig”, sagt Ralf Schmidt, Gruppenleiter Einspeisung beim Netzbetreiber Regionetz, und zählt mögliche Gründe auf: “Anscheinend möchten viele Menschen mit der Installation einer Photovoltaik-Anlage die Energiewende selbst voranbringen und zum Klimaschutz beitragen. Auch der Krieg gegen die Ukraine und die dadurch ausgelösten Unsicherheiten an den Energiemärkten hat die Menschen in dem Wunsch nach einer unabhängigeren Versorgung bestärkt. Selbst in den früheren, starken Jahren 2010 bis 2012 haben wir keinen vergleichbaren “Run” wie im letzten Jahr auf Photovoltaik feststellen können.” Auch für das laufende Jahr erwartet die Regionetz einen starken Zubau, da bereits 520 PV-Anlagen bis Ende April in Aachen ans Netz gegangen sind.

In der Region: ähnliche Entwicklung auf höherem Niveau

Über 2.600 PV-Anlagen wurden im gesamten Netzgebiet der Regionetz in 2022 in Betrieb genommen. Damit wurde der gesamte Zubau der beiden Jahre 2021 (1.502) und 2020 (1.162) übertroffen. Insgesamt war Ende 2022 eine Leistung von 147 Megawatt am Netz – und der Trend setzt sich fort: Bis Ende April 2023 wurden bereits über 1.500 PV-Anlagen in der Region angemeldet.

Wissenswertes zu Balkonanlagen

Ebenfalls im Trend sind so genannte “steckerfertige Anlagen”, umgangsprachlich auch “Balkonkraftwerke” genannt. Das Prinzip ist ganz einfach: Ein oder zwei kleine Solarpanele am Balkon montiert oder an eine Wand gelehnt erzeugen Solarstrom, der per herkömmlicher Steckdose in heimische Stromnetz für den direkten, eigenen Verbrauch eingespeist wird. Bis zu 600 Watt Wechselrichterleistung darf (aktuell) eine solche PV-Anlage haben, die keinen Elektriker für die Installation und Inbetriebnahme benötigt. Bei der Regionetz kann eine solche Anlage über www.regionetz.digital/einspeisung angezeigt werden, sie erfordert jedoch keine Genehmigung (“vereinfachtes Verfahren”). “Sollte der Anschluss des Balkonkraftwerks jedoch fest mit der Hausinstallation verbunden werden, sind diese Arbeiten Elektrofachkräften vorbehalten. Bitte beachten Sie dies zur eigenen Sicherheit. Die Gefahren des elektrischen Stroms sind für Laien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar”, unterstreicht Schmidt. 

Wer eine leistungsstärkere Photovoltaikanlage errichten möchte und damit an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden möchte, benötigt nicht nur eine Genehmigung durch den Netzbetreiber Regionetz, sondern auch einen Zweienergierichtungs-Zähler, der die ins Netz eingespeisten Mengen ermittelt. Diese Strommengen werden nach der Jahresablesung durch die Regionetz nach den vom Gesetzgeber vorgegebenen Preisen vergütet. Sie liegen aktuell bei haushaltüblichen PV-Anlagen bei rund 8 Cent je Kilowattstunde. Derzeit arbeiten Bundesregierung und diverse Fachgremien an neuen rechtlichen Rahmenbedingungen, die für Interessierte noch weitere Vereinfachungen im Anmeldeverfahren mit sich bringen sollen.

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