Preiserhöhung für Strom und Gas zum 1. Januar 2006
Erstellt am: 28.12.2005
Die STAWAG hat ihren Strompreis zuletzt am 1. Januar 2004 erhöht. So konnten die Kunden des Unternehmens in den letzten beiden Jahren von einer stabilen Preisgestaltung profitieren, denn andere Energieversorger haben bereits zwischenzeitlich ihre Preise angehoben.
In der aktuellen Diskussion über die Anhebung der Strompreise spielt die Genehmigung in den jeweils zuständigen Landesministerien eine bedeutende Rolle. Diese erfolgt nach besonders strengen Gesichtspunkten, um die Verbraucher vor überzogenen Preisen zu schützen. Das für Nordrhein-Westfalen zuständige Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie hat den von der STAWAG eingereichten Antrag genehmigt und damit signalisiert, dass die Erhöhungen notwendig sind.
Der Arbeitspreis und der Verbrauchspreis des Allgemeinen Tarifs werden um jeweils 1,36 Cent pro Kilowattstunde zuzüglich Mehrwertsteuer erhöht. Die übrigen Preisbestandteile bleiben unverändert. Der Arbeitspreis für den Privatkundentarif STAWAG activ steigt ebenfalls um 1,36 Cent pro Kilowattstunde. Dies entspricht einer durchschnittlichen Erhöhung um 8,8 Prozent. Für eine vierköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3 500 Kilowattstunden ergeben sich dadurch Mehrkosten von 4,61 Euro pro Monat.
Gaspreis
Auch beim Gasbezug sind die Kosten deutlich gestiegen. Der Gaspreis setzt sich aus verschiedenen Kosten zusammen, von denen regionale Energieversorger wie die STAWAG nur die wenigsten beeinflussen können. Neben den Steuern und Abgaben sind dies vor allem die Kosten für den Gasbezug vom Lieferanten. Die Kosten für den Weg des Erdgases über die Pipelines bis zu ihrem Versorgungsgebiet kann die STAWAG ebenfalls nicht beeinflussen. Mit dem Testat eines Wirtschaftsprüfers kann die STAWAG nachweisen, dass sie nur die durch den gestiegenen Gasbezug entstandenen Kosten an ihre Kunden weitergibt.
Die Kostensteigerungen wirken sich auf die Verbraucherpreise folgendermaßen aus: Der Arbeitspreis des Allgemeinen Tarifs sowie des Sonderabkommens HS wird um 0,11 Cent pro Kilowattstunde zuzüglich Mehrwertsteuer angehoben. Unverändert bleiben jedoch die Grundpreise und der Messpreis. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt 2,2 Prozent. Bei einer vierköpfigen Familie, die mit Gas heizt und dabei einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden hat, steigen die Kosten um 2,13 Euro pro Monat.
Die STAWAG wird auch den Preis für Erdgas als Kraftstoff erhöhen. Er steigt von 66 Cent pro Kilogramm auf 79 Cent pro Kilogramm
Mehr Unabhängigkeit und Flexibilität für günstige Preise
Um möglichst günstige Preise für ihre Kunden bieten zu können, setzt die STAWAG zum einen auf mehr Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen und Eigenerzeugung sowie auf erneuerbare Energien, die eine Alternative zu fossilen Energieträgern bieten.
Das Unternehmen hat verschiedene Lieferverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen, um flexibler zu sein. Darüber hinaus führt der Energieeinkauf über die Aachener Energiehandelsgesellschaft Trianel European Energy Trading GmbH zu günstigen Konditionen und damit zu Vorteilen für die Kunden. „Bei der Eigenerzeugung planen wir neben dem Bau eines Gas- und Dampfkraftwerks auch verschiedene Biomasse-Projekte, zum Beispiel die Biogas-Anlage in Kerpen oder die Holzgasanlage in Aachen“, so Dr. Dieter Attig, Vorstandsvorsitzender der STAWAG.
Bioethanol-Tankstelle geplant
Doch der Einsatz nachwachsender Rohstoffe bietet aus Sicht des Unternehmens nicht nur hohe Potenziale im Bereich der Energieerzeugung: Auch Kraftstoffe können aus Biomasse gewonnen und in Otto-Motoren verbrannt werden. In Schweden, Brasilien und den USA gibt es bereits eine Vielzahl von Serienmo-dellen, die mit reinem Bioethanol fahren, so genannte Flexible Fuel Vehicles. Der Vorteil: Die Fahrzeuge können problemlos sowohl mit Ethanol als auch mit herkömmlichen Kraftstoffen betankt werden, es besteht also keine Abhängigkeit von Bioethanol-Tankstellen.
Die STAWAG möchte die Markteinführung von Bioethanol fördern und plant den Bau einer solchen Tankstelle, damit die Aachener Kunden schon früh auf diesen umweltfreundlichen und günstigen Kraftstoff umsteigen können. „Ob als Kraftstoff oder zur Energieerzeugung: Die Nutzung von Biomasse muss forciert werden, um die Preisspirale nach oben zu stoppen. Unsere Projekte werden sich deshalb auf längere Sicht für die Aachener Kunden auszahlen“, so Dr. Dieter Attig.
Keine Ablesung der Zähler
Die STAWAG verzichtet auf eine Ablesung der Zähler zum 31. Dezember. Die Verbrauchsabgrenzung erfolgt bei Kunden mit Heizenergieverbrauch unter Berücksichtigung der temperatur-abhängigen jahreszeitlichen Verbrauchsschwankungen. Bei den übrigen Kunden wird die Verbrauchsabgrenzung zeitanteilig vorgenommen. Die Kunden haben jedoch auch die Möglichkeit, der STAWAG ab dem 1. Januar innerhalb von 14 Tagen ihren Zählerstand schriftlich oder im Internet unter www.stawag.de mitzuteilen.