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Pilotversuch mit PV-Anlage, Ladestation und Elektroautos in einer Wohnanlage

Erstellt am: 15.04.2014

Wohnen wir in Zukunft elektromobil? Das könnte so aussehen: Das Elektroauto steht an der Ladestation vor der Tür, kann von allen Hausbewohnern im Carsharing genutzt werden und bezieht seinen Strom direkt aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Ein Webportal oder eine App ermöglicht es den Hausbewohnern, Stromerzeugung wie Ladevorgänge zu verfolgen. Für kürzere Fahrten können die Mieter Pedelecs nutzen, also Fahrräder mit Elektroantrieb, für die es in der Garage eine Radabstellanlage gibt. In der dort aufgestellten Ladebox werden die Akkus sicher aufbewahrt und geladen.

In Aachen ist dieses Szenario der Zukunft bereits jetzt zu erleben: Im Rahmen des EU-Projekts CIVITAS DYN@MO hat die STAWAG, Stadtwerke Aachen AG, auf einer größeren Wohnanlage eine Photovoltaikanlage installiert und vor dem Haus eine Ladestation errichtet. Projektpartner cambio Carsharing stellt zwei Elektrofahrzeuge zur Verfügung, mit denen die Bewohner ihre Fahrten bis zu 100 Kilometern umwelt- und klimafreundlich erledigen können. Auch eine Radabstellanlage mit einer Ladebox für Pedelec-Akkus gibt es vor Ort. Projektziel ist, ein Modell zu entwickeln, das für andere Wohnstandorte als Beispiel dienen und auf diese übertragen werden kann.

Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG, betont den innovativen Ansatz des Feldversuchs: „CarSharing mit Elektrofahrzeugen deckt drei Grundbedürfnisse ab: Wir wollen jederzeit mobil sein, wir müssen mit unseren Ressourcen schonend umgehen, und alles soll möglichst reibungslos und einfach zu bedienen sein.“ Dies erfordert ein Zusammenspiel von Mobilität, Energie und Informationstechnologie, das der Pilotversuch demonstriert: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Leistung von zwölf Kilowatt peak speist den erzeugten Strom nicht ins Netz ein, sondern als Fahrstrom in die Ladesäule. Im Umrichter der Anlage ist eine Batterie mit einer Speicherkapazität von zwei Kilowattstunden installiert. Wird PV-Strom erzeugt und kein Fahrzeug an der Ladestation geladen, füllt sich die Batterie. Wenn hingegen kein PV-Strom zur Verfügung steht, jedoch ein Fahrzeug laden soll, wird der Fahrstrom aus der Batterie genommen. Die Speicherbatterie erhöht also die Eigenstromnutzung. „So ist das Elektroauto mit dem lokal erzeugten Solarstrom immer emissionsfrei unterwegs“, so Becker.

Über einen Home-Manager der SMA Solar Technology AG können die Nutzer verfolgen, wie produktiv die PV-Anlage ist und wie viel Strom in die Fahrzeugbatterie geladen wird: Ein vor der Ladesäule installiertes Messgerät übermittelt die Messwerte in das Managementsystem. Auf dieser Basis zeigt ein Webportal sowohl die aktuelle Stromerzeugung als auch den aktuellen Verbrauch an der Ladesäule an. Das System soll noch weiterentwickelt werden, so dass die Ladung der E-Fahrzeuge sich nach der Stromerzeugung durch die PV-Anlage richtet.

Über CIVITAS DYN@MO

Bereits im Jahr 2000 hat die EU-Kommission die Initiative CIVITAS ins Leben gerufen. CIVITAS steht für „City – Vitality – Sustainability“, auf Deutsch „Stadt – Lebensfreude – Nachhaltigkeit“. Im Fokus stehen eine nachhaltige Verkehrsentwicklung und konkrete praktische Lösungen, wie man die Mobilität in Städten besser organisiert. Die Stadt Aachen leitet seit Ende 2012 gemeinsam mit 27 lokalen Partnern aus drei weiteren europäischen Städten das CIVITAS-Projekt „DYN@MO“. Dieses beschäftigt sich mit möglichst umweltfreundlicher Fortbewegung durch saubere Fahrzeuge, intelligente Technik und Verkehrsplanung.

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