Neue Leitung im Eberburgweg
Erstellt am: 28.09.2005
Bei einigen Anwohnern verursachten zwei der Rohrbrüche erhebliche Schäden. Der dritte Rohrbruch verlief hingegen glimpflich, da die Leitung im ständig kontrollierten und eingeschränkten Betrieb war.
Bereits nach dem ersten Schadensfall sowie nach den beiden weiteren beauftragte die STAWAG verschiedene Gutachter mit der Ursachenforschung. Materialgutachten belegten, dass das Graugussrohr in einem einwandfreien, gleichsam neuwertigen Zustand ist. Erschütterungen durch Schwerlastverkehr oder Baumaßnahmen im Umfeld – Beispiel Buschtunnel – wurden ebenfalls ausgeschlossen.
Der zweite Rohrbruch am 3. August hatte nach Ansicht der Experten vermutlich mehrere Ursachen: Hangbewegungen führten zu erhöhten Zug- und Biegekräften auf das Rohr, und die Leitung war an dieser Bruchstelle nicht optimal gebettet. Infolge des ersten Schadenfalles war zudem das Erdreich aufgeweicht und stark mit Wasser gesättigt, so dass es mit erhöhtem Gewicht auf dem Rohr lastete.
Die Ursachen für den ersten Rohrbruch am 30. Juli sowie den dritten am 11. September lassen sich nicht zweifelsfrei klären. Denkbar sind einerseits geologische Gegebenheiten wie eine schwankende Bodenfeuchtigkeit, die durch Quellen und Schrumpfen des Bodens zu Spannungen und Rissbildung im Rohr führen kann. Zudem ist durch das Gelände eine relativ starke Neigung sowie Biegung des Rohres erforderlich, wodurch die Muffenverbindungen empfindlicher für leichte Rohrbewegungen sind. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass ein Entlüftungsventil nicht einwandfrei funktionierte und es so durch in der Leitung vorhandene Luft zu einem Druckstoß kommen konnte. Allerdings ist es bei Wasserrohrbrüchen generell schwierig, die Schadensursache eindeutig festzustellen, da die Beweise weggespült werden.
Nach Auswertung aller Gutachten entschloss sich die STAWAG, die Transportleitung grundlegend zu erneuern. Mehrere Möglichkeiten standen zur Debatte, die unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte gegeneinander abgewogen wurden. Dabei spielten vor allem die Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Leitung eine Rolle, aber auch die Gewährleistung einer zuverlässigen Wasserversorgung in Aachen, die Schonung der Anwohner, die Wahrung des Landschaftsschutzes sowie wirtschaftliche Gründe.
Als beste Lösung kristallisierte sich die Neuverlegung der Leitung überwiegend in der Straße heraus. Ein entscheidender Aspekt war bei der Entscheidung, dass für 2006 ohnehin Kanalarbeiten im oberen Eberburgweg geplant waren. Diese Maßnahme wird nun zeitgleich mit dem Neubau der Wasserleitung durchgeführt, so dass die Anwohner möglichst wenig belästigt werden.
In konventioneller Bauweise soll ein Stahlrohr von 50 Zentimetern Durchmesser verlegt werden, das die bisherige Leitung ersetzt. Aufgrund der Materialeigenschaften halten Stahlrohre den möglichen Schadensauslösern sicher stand. Die Arbeiten werden kurzfristig beginnen und voraussichtlich bis Anfang 2006 dauern.