Jahresbilanz und weitere Planung vorgestellt
Erstellt am: 27.07.2007
Von diesem Betrag werden 21,6 Mio. Euro an die Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft Aachen mbH (E.V.A.) abgeführt und kommen damit direkt der Stadt Aachen und ihren Bürgerinnen und Bürgern zugute. Darüber hinaus hat der Energiedienstleister auch für das Jahr 2006 die Konzessionsabgabe in Höhe von 15,8 Mio. Euro an die Stadt Aachen überwiesen.
„Die STAWAG wird nicht umsonst als eine ,schöne‘ Tochter der Stadt Aachen betrachtet, trägt sie doch wesentlich zur Entlastung des Haushalts der Kommune bei. Aber auch die Investitionen von rund 44 Mio. Euro, die größtenteils in der Region bleiben, unterstützen den Wirtschaftsstandort Aachen.“ Dies unterstrich Dr. Dieter Attig, Vorstandsvorsitzender der STAWAG, bei der Vorstellung der Jahresbilanz.
Das Unternehmen, das im Jahr 2006 rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter knapp 20 Auszubildende, beschäftigte, konnte dieses Ergebnis bei vergleichsweise günstigen Preisen für ihre Kunden und unter erschwerten Wettbewerbsbedingungen erzielen. „Wir profitieren von unserer Strategie, uns im Kerngeschäft effizient aufzustellen und zugleich neue gewinnträchtige Geschäftsfelder aufzubauen“, erläutert Dieter H. H. Stolte, Vorstandsmitglied, das gute Ergebnis.
Im Strombereich konnte die STAWAG weitere Kunden außerhalb Aachens gewinnen und somit den Absatz trotz milder Witterung erhöhen. Auch die ökologisch vorteilhafte Fernwärme wurde im Jahr 2006 mehr abgesetzt. Konstant geblieben ist der Wasserverbrauch der Aachener Bevölkerung. Der warme Winter machte sich insbesondere beim Gasverbrauch bemerkbar, der im Aachener Netzgebiet um etwa zehn Prozent abnahm.
Für das Jahr 2007 und die Folgejahre plant die STAWAG einen weiteren Ausbau der Geschäftsfelder Energieerzeugung und -beschaffung. Neben der Inbetriebnahme des Gas- und Dampfkraftwerks in Hamm im Oktober diesen Jahres, an dem die STAWAG mit 140 MW beteiligt ist, setzt der Versorger auf eine Optimierung der Gasbeschaffung. Hierzu beteiligt er sich an dem kommunalen Gemeinschafts-Gasspeicher Epe, der ab diesem Herbst befüllt wird. Darüber hinaus nimmt die STAWAG an einem Projekt der Trianel teil, das Stadtwerken noch in diesem Jahr Zugang zu Gasimporten und LNG-Anlagen ermöglicht. Beide Projekte verschaffen Stadtwerken eine größere Unabhängigkeit von den Energiekonzernen und verbessern die Bezugsbedingungen. Die STAWAG kann dadurch ihren Kunden weiterhin faire Preise bieten.
Klimaschutz und der effiziente Umgang mit den endlichen Ressourcen sind der STAWAG wichtige Anliegen. Daher investiert sie mit verschiedenen Projekten in die Nutzung der Biomasse und konnte Ende 2006 als erstes Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Biogas ins deutsche Erdgasnetz einspeisen. Auch mit ihren Investitionen in Förderprogramme, Energieberatung und Energieeffizienz trägt die STAWAG zum Klimaschutz bei und schafft Beschäftigung in der Region.
„Stadtwerke sind für Kommunen nicht nur in finanzieller Hinsicht ein wichtiges Pfund, sie sind auch Garant einer zukunftsfähigen und möglichst umweltfreundlichen Energieversorgung“, so Attig. Er kritisierte das Vorhaben der Landesregierung, die wirtschaftliche Betätigung von Stadtwerken weiter einzuschränken. „Wer Stadtwerke in den harten Wettbewerb gegen die großen Konzerne stellt, kann ihnen nicht gleichzeitig Fesseln auferlegen. Damit gefährdet man die Finanzsituation der Städte und Gemeinden und verschärft die wettbewerbsfeindlichen Konzentrationsprozesse auf dem Energiemarkt.“ Ein echter Wettbewerb bedürfe vieler unabhängiger Akteure.
„Gift für die Entwicklung der Stadtwerke sind auch die Pläne, Energieversorgern den Netzbereich sogar noch eigentumsrechtlich zu entziehen,“ kritisiert Stolte neueste Diskussionen auf Bundes- und EU-Ebene. „Damit nimmt man den Werken eine bedeutende Einnahmequelle und macht geschaffene Synergien und Effizienzpotenziale zunichte. Auch die Versorgungssicherheit wird eher gefährdet als verbessert.“ Die STAWAG bereitet sich schon lange auf die Regulierung vor und hat den Netzbereich sehr effizient aufgestellt. Dass dies erfolgreich war, belegt der Bescheid der Bundesnetzagentur, die erstmals 2007 bundesweit die Netznutzungsentgelte Strom genehmigt und dabei die Entgelte der STAWAG vergleichsweise gering eingekürzt hat.