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In unter 30 Minuten Fahrstrom tanken

Erstellt am: 07.12.2011

Die Elektromobilität ist seit einigen Jahren ein viel beachtetes und propagiertes Thema in Politik und Öffentlichkeit. Allerdings sind Elektrofahrzeuge bislang kaum auf den bundesdeutschen Straßen angekommen: Laut Kraftfahr-Bundesamt waren Anfang 2011 nur 2307 Elektrofahrzeuge registriert – angesichts von über 40 Millionen zugelassenen Pkw in Deutschland eine verschwindend geringe Anzahl.

Eine Studie der Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität (FSEM) von Mai 2011 nennt als Gründe dafür vor allem die hohen Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge, ihre geringe Reichweite, die noch fehlende Infrastruktur sowie die lange Ladedauer der Batterien. Um bei Reichweite und Ladedauer Abhilfe zu schaffen, werden inzwischen die ersten Schnellladestationen errichtet, die durch die Bereitstellung einer hohen Leistung (50 Kilowatt) auf Basis von Gleichstrom die Ladevorgänge erheblich verkürzen. Dadurch erhöhen sich auch die Reichweiten erheblich – nach nur 20 bis 30 Minuten Ladezeit kann man weitere 100 Kilometer am Stück fahren. Da der Ladevorgang mit hoher Leistung beginnt und anfangs sehr schnell geht, ist die Batterie sogar schon nach circa 15 Minuten zu 80 Prozent wieder aufgeladen. Dann verlangsamt sich der Vorgang aus technischen Gründen.STAWAG testet Schnellladestation

Eine solche Schnellladestation der Firma Siemens hat die STAWAG, Stadtwerke Aachen AG, im Rahmen des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Forschungsprojektes

„E-Aix: Elektromobiles Aachen“ auf ihrem Betriebsgelände installiert und testet sie auch über den Förderzeitraum hinaus.

Die neue Schnellladestation lädt die Batterie eines Elektroautos, wenn sie nahezu leer ist, in einer guten halben Stunde wieder auf. An der Station fließt Gleichstrom mit einer Spannung von maximal 500 Volt und einer Leistung von bis zu 50 Kilowatt. Im Vergleich: Eine gängige Ladestation mit Wechselstrom hat eine Spannung von 230 Volt (Haushaltsspannung) und maximal 3,6 Kilowatt Leistung, der Ladevorgang dauert bei leerer Batterie sechs bis acht Stunden.

Das Laden an der neuen Schnellladestation der STAWAG ist ganz einfach. An der Ladesäule ist ein Display, in dem Grafiken und kurze Texte dem Nutzer der Station jeden Schritt erklären. Wichtig in der Grenzregion Aachen: Im Display kann man zu Beginn des Ladevorgangs zwischen sechs verschiedenen Sprachen wählen.

Um das System zu aktivieren, benötigt man eine Ladekarte der STAWAG oder eines Partners aus dem Verbund ladenetz.de mit einem RFID-Chip. Sobald das System die Karte erkannt hat, kann man den Ladevorgang starten. Nimmt man den Stecker an der Ladestation aus seiner Halterung, fließt selbstverständlich noch kein Strom. Im nächsten Schritt wird der Stecker am Fahrzeug eingesteckt und verriegelt. Auf Knopfdruck an der Station werden die Steckerverbindung sowie der Batteriestatus geprüft, erst dann fließt der Strom, und der Ladevorgang beginnt. Das Display zeigt die voraussichtliche Dauer und den Ladefortschritt an.

Nicht alle Elektroautos sind allerdings für die Schnellladung geeignet. Die Fahrzeuge müssen eine Steckdose haben, die dem sogenannten CHAdeMO-Standard genügt. CHAdeMO steht für „Charge de Move“ und ist als weltweiter Industriestandard für die Schnellladung vorgeschlagen. Die Fahrzeughersteller informieren darüber, ob ihre Fahrzeuge eine Schnellladung mit Gleichstrom unterstützen. Die Nutzung des herkömmlichen Lade-Anschlusses an einer Schnellladestation ist technisch ausgeschlossen, da die jeweiligen Steckvorrichtungen unterschiedlich sind.

Kostenloser Ökostrom für Kunden von ladenetz.de

Wie an allen ihren Ladestationen liefert die STAWAG auch an ihrer Schnellladestation reinen Ökostrom. Für die Besitzer einer Ladekarte von ladenetz.de ist der grüne Fahrstrom bis Ende 2012 kostenlos. Die Schnellladestation auf dem Betriebsgelände der STAWAG in der Lombardenstraße 12-22 ist öffentlich zugänglich, allerdings nur wochentags zwischen 7 Uhr und 19 Uhr. Dies gilt auch für die dortige normale Ladestation. Rund um die Uhr sind die übrigen Ladestationen der STAWAG zu nutzen – derzeit sind es 15 Stück mit insgesamt 45 öffentlich zugänglichen Ladepunkten für Autos und Zweiräder. Standorte sind zentrale Punkte in der Innenstadt, zum Beispiel am Theater, am Pontdriesch oder in der Komphausbadstraße, sowie in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Schanz. Zweiräder können beispielsweise am Super C, an der Hauptmensa oder am Elisenbrunnen geladen werden.

„E-Aix: Elektromobiles Aachen“

Mit dem Forschungsprojekt „E-Aix“ wurde Aachen 2009 als einer der bundesweit wichtigsten Forschungsstandorte in die vom Bundesverkehrsministerium geförderte Modellregion Rhein-Ruhr für Elektromobilität integriert. Ziel des Ende Oktober 2011 abgeschlossenen Projekts war es, in der Region Aachen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen sowie neue Verkehrs- und Infrastrukturkonzepte zu erarbeiten und zu erproben. Eine interaktive und mobile Ausstellung, die „Erlebniswelt Elektromobilität“, soll auch über die Projektlaufzeit hinaus Bürgerinnen und Bürger für das Thema begeistern. Die Partner aus Aachen erhielten für „E-Aix“ insgesamt eine Förderung von rund dreieinhalb Millionen Euro aus den Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung. Die STAWAG war Konsortialführer und vor allem mit der Planung und Realisierung der Ladeinfrastruktur und den Auswirkungen auf die Stromnetze befasst.

Aachen, 8.12.2011


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E-Mail: corinna.buergerhausen(at)stawag.de

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