Hannovermesse: STAWAG präsentiert Biomasse-Projekt
Erstellt am: 05.04.2005
Der Messestand der Forschungskooperation aus Hochschule, lokalem Energieversorger und dem Verfahrensgeber Choren Industries GmbH ist eines der Highlights im Rahmen des Messeauftritts „Forschungsland NRW“ mit 23 Ständen aus der Hochschullandschaft des Landes.
Thema des gemeinsamen Messestands (Halle 2, Stand C 36) ist die Holzgasanlage der Stadtwerke Aachen AG. Sie liefert ab Ende 2006 als erste großtechnische Anlage dieser Art in Deutschland pro Jahr 70.000 Megawatt Strom aus Holz für 20.000 Aachener Haushalte. Mit 45.000 Tonnen Kohlendioxid-Einsparungen pro Jahr setzt sie neue Maßstäbe in der Biomasse-Nutzung: Über die eigens zur Unterstützung des Projekts gegründete Koordinationsstelle Biomasse am Lehrgebiet für Kokereiwesen, Prof. Jürgen Heil, arbeiten verschiedenste Hochschulinstitute mit der STAWAG und der Choren Industries aus dem sächsischen Freiberg zusammen.
Die Choren Industries hat das patentierte Carbo-V®-Verfahren zur Produktion von Holzgas entwickelt, mit dem in Aachen Strom und Wärme erzeugt werden sollen. Choren betreibt mit diesem Verfahren bereits eine großtechnische Anlage im sächsischen Freiberg. Das dort gewonnene Holzgas wird erfolgreich zur Herstellung eines synthetischen Dieselkraftstoffs genutzt. Neu in Aachen ist die Nutzung des Holzgases zur dezentralen Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken.
Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 44 Millionen Euro befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren, Baubeginn ist Mitte 2005. Ausgangsrohstoff sind unbehandelte Waldhölzer und Landschaftspflegehölzer. Sie werden in einer Holzaufbereitungs-anlage zerkleinert und getrocknet. Die Holzhackschnitzel werden anschließend in einem mehrstufigen Verfahren in Holzgas umgewandelt.
„Die eigentliche Innovation ist, dass aus Holz ein nachweislich teerfreies Gas hergestellt wird. Dieses Gas kann problemlos in bewährten Gasmotoren ohne jeden Rückstand von Teer in Strom und Wärme umgewandelt werden“, erklärt Projektmanager Dr. Markus Hakes. Die Gesamtanlage hat mit 33 Prozent einen – im Vergleich zur konventionellen Holzverbrennung – hohen elektrischen Wirkungsgrad.