Gründung einer gemeinsamen Netzgesellschaft
Erstellt am: 11.04.2017
Unter dem Namen Regionetz entstünde dann ab dem 1. Januar 2018 mit rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Netzbetreiber der Region, der alle Aufgaben wie Bau, Betrieb, Netzwirtschaft, Asset- und Zählermanagement in den Bereichen Strom, Gas, Wärme, Wasser und Abwasser in einer Gesellschaft bündelt. Davon unberührt bleibt die Energielieferung, für die in Aachen weiterhin die STAWAG, in der Städteregion und in Teilen der Kreise Heinsberg und Düren die EWV zuständig ist.
„Mit der EWV verbindet uns schon seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit“, so Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG. „Mit der Gründung der neuen Gesellschaft möchten wir daran anknüpfen und gemeinsam Synergien heben. Schließlich wird aufgrund der engen Regulierungsvorgaben auch im Netzbereich der Kostendruck höher.“ Die EWV lotet bereits seit einigen Jahren eine Zusammenarbeit mit anderen Energieversorgern aus. „Eine Kooperation mit der STAWAG lag für uns immer auf der Hand“, erläutert Manfred Schröder, Geschäftsführer der EWV. „Unsere Versorgungsgebiete grenzen an die der STAWAG an. Aufgrund der räumlichen Nähe können wir uns effizient aufstellen und die heute schon hohe Versorgungssicherheit sogar noch verstärken.“ Auch die demografische Entwicklung und die gestiegenen Anforderungen an den Netzbetrieb durch Digitalisierung und Energiewende sind Gründe für die Zusammenarbeit: „Die gesamte Branche und auch die Netzbetriebe werden sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verjüngen und auf eine dynamischere Entwicklung einstellen müssen“, unterstreicht Dr. Peter Asmuth, Vorstand der STAWAG. „Mit einer gemeinsamen, großen Netzgesellschaft sind wir für diese Herausforderungen noch besser aufgestellt.“
Für die Kunden in der Region ändert sich durch die Zusammenlegung der Netzbetriebe wenig: Wie bisher auch ist die STAWAG der Ansprechpartner für die Lieferung von Strom, Gas, Wärme und Wasser in der Stadt Aachen, entsprechend die EWV in ihrem Versorgungsgebiet.
Geplant ist eine Kooperation von zwei gleichberechtigten Partnern, was sich auch an der Anteilsverteilung der Gesellschaft widerspiegelt: Die STAWAG wird nach heutigen Berechnungen knapp über 50 Prozent an der neuen Gesellschaft halten, die EWV knapp darunter. Die Geschäftsführung wird zu je einem Vertreter von STAWAG und EWV besetzt. Für die STAWAG wird Stefan Ohmen, Geschäftsführer des Aachener Netzbetreibers INFRAWEST GmbH, diese Aufgabe übernehmen, für die EWV Axel Kahl, heute Geschäftsführer des EWV-Netzbetreibers regionetz, zuvor Vertriebsleiter der EWV.
Die geplante Kooperation, die die Aufsichtsräte beider Unternehmen befürworten, steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der kommunalen Gremien.