Gemeinsame Pressekonferenz Stadt Aachen und STAWAG: Baumaßnahmen im Sommer 2015
Erstellt am: 17.06.2015
Unter dem 790 Kilometer langen Straßennetz Aachens liegt eine Menge lebensnotwendiger Infrastruktur: Leitungen für Strom und Beleuchtung, Erdgas, Fernwärme, Trinkwasser und Telekommunikation. In der Summe sind es rund 8.000 Kilometer Versorgungsleitungen, die in einem funktionsgerechten Zustand erhalten werden müssen, darunter sind auch 800 Kilometer Kanal. Dieser wurde zum Teil vor 100 bis 150 Jahren gelegt und ist in der historischen Innenstadt oft besonders erneuerungsbedürftig. 50-70 Jahre beträgt die Lebensdauer der Kanäle, der Asphalt hält nur 35 Jahre. Rein rechnerisch müssten also jedes Jahr Baustellen auf einer Länge von etwa 20-25 Kilometer Straße abgearbeitet werden – das sind rund 70-100 Einzelmaßnahmen. „Das ist in Aachen nicht anders als in anderen Städten“, erklärt Wolfgang Raabe, Leiter Netzplanung und Bau bei der Stadtwerke Aachen AG (STAWAG).
Baumaßnahmen Stadt Aachen
Baustellen dienen also der Erneuerung der Infrastruktur. Reparaturmaßnahmen an Hauptverkehrsstraßen – also vor allem Asphalt- und Markierungsarbeiten - werden bevorzugt in den Sommerferien durchgeführt, weil die Verkehrsbelastung dann am geringsten ist. Asphaltmaßnahmen benötigen meist nur wenige Tage bis zu zwei Wochen. Verantwortlich dafür ist der Aachener Stadtbetrieb.
Die Maßnahmen im Sommer sind:
Bei allen Baustellen – außer Europaplatz – wird der Verkehr während der vorbereitenden Arbeiten – das sind Regulierungsarbeiten an Einbauten und Rinnen - eingeschränkt durch den Baubereich geleitet werden können, lediglich während der abschließenden Asphaltarbeiten wird es für wenige Tage vollständige Sperrungen geben müssen.
Die anschließenden Markierungsarbeiten werden ebenfalls wieder zu Einschränkungen im Verkehrsablauf führen, sind aber unumgänglich. In dieser Woche soll die Lütticher Straße von Schanz bis Körnerstraße markiert werden. Am Adalbertsteinweg im Kreuzungsbereich mit der Stolberger Straße bedeutet dies auch, dass eine der im Mai im Mobilitätsausschuss beschlossenen Maßnahmen für die Verbesserung des Radverkehrs in Aachen-Ost umgesetzt werden kann: Unter anderem erhalten Radfahrer, die in die Stolberger Straße links abbiegen wollen, einen separaten Schutzstreifen.
Baumaßnahmen STAWAG
Mehr Zeit benötigen Sanierungsarbeiten an Kanal und an den Versorgungsleitungen, die die STAWAG durchführt. Hier steht als neue Maßnahme die
an. Im ersten Bauabschnitt wird der 150 Meter lange Kanal aus dem Jahr 1895 saniert. Um die Beeinträchtigung des Verkehrs so gering wie möglich zu halten, werden die Arbeiten wie am Hof in unterirdischer Bauweise durchgeführt. Die Startgrube befindet sich auf der Grünfläche vor der Klappergasse 10. Die Erneuerung der Versorgungsleitungen wird in offener Bauweise in späteren Jahren durchgeführt. Eine Infoveranstaltung zur Baumaßnahme findet am Donnerstag, 25. Juni, um 19 Uhr im Centre Charlemagne statt.
Neu ist ebenfalls die Sanierung des 370 Meter langen Kanals in der
Er stammt aus dem Jahr 1897. Dier Erneuerung erfolgt ebenfalls im unterirdischen Rohrvortrieb. Es gibt Verkehrsbeeinträchtigungen durch Wegfall von Fahrspuren an den Schächten.
Die Erneuerung der Fernwärmeleitung in der
wird durch Archäologen umfangreich begleitet. Hier gibt es Einschränkungen in der Verkehrsführung. Linien- und Individualverkehr können durch die Freigabe der Busspur aufrechterhalten werden. In den Sommerferien setzen sich die Leitungsarbeiten im Kreuzungsbereich fort. Auch die Maßnahme im
wird archäologisch begleitet, hier hat es umfangreiche, wertvolle Funde gegeben. 200 Meter Kanal aus dem Jahr 1895 werden erneuert, bislang wurden 40 Meter in unterirdischer Bauweise hergestellt. Nachdem die Baustelle aufgrund der Insolvenz des beauftragten Bauunternehmens Himmel & Hennig Bauunternehmen GmbH für einige Wochen ruhen musste, kann die STAWAG voraussichtlich im Juli 2015 die Arbeiten an dieser Baustelle wieder aufnehmen. Im Zuge der Baumaßnahme Hof erneuert die STAWAG im Anschluss, ebenfalls unterirdisch, den Kanal in der unteren Krämerstraße. Mit weiteren Einschränkungen ist nicht zu rechnen, da die bestehende Baugrube auf dem Hof auch für die Arbeiten in Krämerstraße genutzt werden kann. Auch in diesem Bereich ist mit umfangreichen archäologischen Funden zu rechnen. Im Anschluss der STAWAG-Arbeiten soll der Hof fußgängerfreundlich und barrierefrei neu gestaltet werden. Es handelt sich um eine der Maßnahmen im Rahmen des Innenstadtkonzeptes 2022, es ist Teil der Gesamterneuerung des erweiterten Pfalzbereichs, der in den nächsten Jahren auch die Krämerstraße, den Hühnerdieb mit Romaneygasse und die Rethelstraße mit der Rommelsgasse umfassen wird.
Ebenfalls aus dem Jahr 1895 stammt der 40 Meter lange Kanal am
zusammen mit dem 50 Meter langen Regenwasserkanal erneuert wird. Er liegt an der Barbarossamauer, daher waren auch hier umfangreiche archäologische Funde zu verzeichnen. Der Friedrich-Wilhelm-Platz bleibt weiterhin zwischen Kapuzinergraben und Elisabethstraße während der gesamten Baumaßnahme für den Verkehr voll gesperrt. Die Einbahnstraßenregelung in der Elisabethstraße ist derzeit aufgehoben, damit der Verkehr von der Kleinmarschierstraße über die Elisabethstraße in die Hartmannstraße umgeleitet werden kann
In vielen Fällen werden nach der Erneuerung an Kanal und Versorgungsleitungen die Oberfläche und die Verkehrsflächen neu gestaltet. Dies erfolgt meist im Verantwortungsbereich der Stadt Aachen. „Wir treffen uns regelmäßig zu intensiven Abstimmungsgesprächen. Auch mit privaten Projektträgern oder der RWTH erfolgen enge Absprachen“, erläutert Regina Poth, Abteilungsleiterin Straßenplanung und –bau im Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen der Stadt Aachen. In der Claßenstraße erfordert der Neubau eines Hörsaalzentrums mit 4.000 Sitzplätzen und 800 Fahrradstellplätzen eine Neuordnung der Verkehrsflächen. Die Bewältigung des Fußgängerflusses wird durch die Verlegung der Bushaltestelle „Audimax“ in die Claßenstraße begünstigt. Die Bauarbeiten in der
Im Kreuzungsbereich mit der Turmstraße wird für Fußgänger eine größere Aufstellfläche geschaffen, sie erhalten darüber hinaus mehr Zeit, um bei Grün die Fahrbahn zu queren. Dazu ist es notwendig, eine zusätzliche Linksabbiegespur von der Claßenstraße in die Turmstraße einzurichten. Die Signalanlage muss entsprechend baulich und planerisch angepasst werden. Für den Radverkehr werden zwischen Turmstraße und Seffenter Weg beidseitig 1,50 Meter breite Schutzstreifen angelegt. Der Schutzstreifen in Fahrtrichtung Turmstraße mündet in einen Linksabbiegeschutzstreifen. Rechtsabbiegende Radfahrer müssen aus Platzgründen die Kfz-Spur nutzen.
Noch vor Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Aquis Plaza am Kaiserplatz beginnt der Bau der Bus-Trasse an der
Dort entstehen drei Spuren, auf denen die Busse künftig im Zweirichtungsverkehr fahren. Auch die Haltestellen werden wieder dort errichtet – sie erhalten eine Länge von 50 Meter Richtung Bushof beziehungsweise 60 Meter Richtung Adalbertsteinweg. Sie werden barrierefrei gestaltet. Künftig sollen weitere ASEAG-Linien über die Stiftsumfahrt geführt werden, die dann über eine neu zu errichtende Bus-Trasse über Stiftstraße, Willy-Brandt-Platz und Blondelstraße fahren werden. Die Stiftsumfahrt wird künftig neben den Bussen nur noch von Anliegern befahren werden dürfen.
Aktuelle weitere, größere Straßenbaumaßnahmen:
Darüber hinaus erfolgt auch der Endausbau von Straßen in Neubaugebieten. Dazu gehören die Bereiche am Grauenhofer Weg (Oktober 2015 bis März 2016), Kaubendenstraße (Juli 2015) und Brander Feld (bis März 2016) Am Sandhäuschen erfolgt der Bau von Erschließungsstraßen.
Baustellenkommunikation Stadt Aachen und STAWAG Informationen zu den Baustellen im Stadtgebiet gibt es tagesaktuell unter www.aachen.de/baustellen und www.stawagbaut.de sowie telefonisch über die Baustellen-Hotlines der Stadt (432 7000) und der STAWAG (181-1444). |