Pressemeldungen

Gelungener Abschluss zweier Projekte für Elektromobilität

Erstellt am: 07.12.2011

Die STAWAG und ihre Partner ziehen positive Bilanz aus den von der Bundesregierung geförderten Forschungsprojekten „E-Aix“ und „Smart Wheels“.

Die STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, hatte in ihre Kfz-Werkstatt eingeladen – ein ungewöhnlicher, zum Anlass jedoch durchaus passender Ort: Als Konsortialführer von „E-Aix: Elektromobiles Aachen“ und Partner in „Smart Wheels – IKT für Elektromobilität“ richtete sie eine Abschlussveranstaltung für diese beiden erfolgreichen Bundesforschungsprojekte für Elektromobilität aus.Vorgestellt wurden die umfangreichen Ergebnisse beider Projekte. Die Riege der präsentierten Elektrofahrzeuge reichte dabei von Elektrofahrrädern über zahlreiche Modelle von Rollern und verschiedene Elektroautos bis hin zu Nutzfahrzeugen und einem zum Elektrobus umgebauten Kleinbus. Beeindruckend war auch die Vielfalt von Ladestationen, wobei die neue Schnellladestation auf dem Gelände der STAWAG das Highlight bildete.

Die STAWAG-Vorstände Dr. Peter Asmuth und Dr. Christian Becker konnten als Gastgeber viele an den Projekten beteiligten Partner begrüßen, darunter Vertreter der Stadt Aachen, der RWTH Aachen sowie mehrerer Industrieunternehmen.

E-Aix: Elektromobiles Aachen

Das Forschungsprojekt „E-Aix: Elektromobiles Aachen“ wurde vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) gefördert, startete im März 2010 und lief bis Ende Oktober 2011. Mit E-Aix war Aachen als einer der bundesweit wichtigsten Forschungsstandorte Teil der Modellregion Rhein-Ruhr für Elektromobilität. Die STAWAG war Konsortialführer in diesem Projekt, dessen Ziel es war, in der Region Aachen die neue Technologie auf die Straße zu bringen, neue Verkehrs- und Infrastrukturkonzepte zu erarbeiten und zu erproben. Die Partner aus Aachen erhielten für „E-Aix“ insgesamt eine Förderung von maximal rund 3,5 Millionen Euro aus den Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung.

Entwickelt wurde das „Aachener Modell der Elektromobilität“ für eine nachhaltige urbane Mobilität: In den Bereichen ÖPNV, Nutzfahrzeuge, Zweiräder und PKW wurden teilweise Elektrofahrzeuge getestet und deren Einsatz durch Mobilitäts-, Verkehrsentwicklungs- und Infrastrukturkonzepte flankiert. Die STAWAG hat dazu Lademöglichkeiten im privat-öffentlichen Bereich geschaffen und verschiedene Systeme einschließlich einer Schnellladestation getestet, um optimale Lösungen für Energieversorger zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit zwei RWTH-Instituten entstand eine so genannte Netzstudie: Die Partner ermittelten darin eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur sowie eine technisch sinnvolle Integration von Ladestationen ins Stromnetz der Stadtwerke.

Mit der DB Rent, der Stadt Aachen und dem städtischen Nahverkehrsunternehmen ASEAG, Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG, brachte die STAWAG ein Verleihsystem für Elektro-Fahrräder (Pedelecs) nach Aachen. Am Hauptbahnhof, am Elisenbrunnen sowie in unmittelbarer Nähe von Hauptmensa und Audimax der RWTH stehen nun an drei zentralen Stellen in der Innenstadt Leihfahrräder mit unterstützendem Elektromotor zur Verfügung. Motorisierte Zweiräder waren auch Gegenstand eines weiteren Fahrzeugtests: Ein Aachener Unternehmen sowie die Hess Gruppe, Konsortialpartner in „E-Aix“, testeten mit der STAWAG Prototypen eines Elektro-Rollers mit einem Batterie¬wechselsystem, das für eine erheblich höhere Reichweite sorgt.

Gemeinsam mit der Stadt Aachen und dem Werkzeugmaschinen¬labor WZL der RWTH Aachen hat die STAWAG zudem die „Erlebniswelt Elektromobilität“ geschaffen, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema begeistern soll. Im ersten Schritt entstand eine Ausstellung mit Exponaten und Plakaten, die verschiedene Aspekte der Elektromobilität verständlich und ansprechend darstellen. Bei mehreren Veranstaltungen ergänzte diese Aus¬stellung ein Fahrparcours, in dem Interessenten Elektrofahrzeuge vom E-Fahrrad bis zum E-Auto selbst ausprobieren konnten. Zudem wurde eine interaktive Animation entwickelt, die auf Messen und Veranstaltungen, im Internet und auf mobilen Geräten die Elektromobilität in allen Facetten erklärt und kurzweilig vermittelt.

Smart Wheels – IKT für Elektromobilität

Das Projekt „Smart Wheels – IKT für Elektromobilität“, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), hatte sich die Ein¬führung „intelligenter Elektromobilität in der Modellregion Aachen“ auf die Fahnen geschrieben. Zu diesem Zweck arbeiteten sieben Partner unter der Konsortialführung der FEV Motorentechnik gemeinsam an einer praktischen Erprobung von Elektromobilität im Raum Aachen und der Entwicklung entsprechender IT-Lösungen. Dabei ging es auch darum, Elektrofahrzeuge, Ladestationen und Fahrstromprodukte in die Infrastruktur von Stadtwerken zu integrieren. Für dieses Forschungsprojekt flossen von Juli 2009 bis Ende September 2011 rund neun Millionen Euro Fördermittel des Konjunkturpakets II nach Aachen.

In einem Feldversuch für Elektrofahrzeuge hatte die STAWAG zwei LiON (von der FEV umgebaute Fiat 500) und drei Mitsubishi

i-MiEV in ihrem Fuhrpark eingesetzt. Diese haben sich zum Beispiel bei den Fahrten der Zählerableser im Stadtgebiet absolut bewährt. Eines ihrer Elektroautos haben die Stadtwerke dem Aachener Carsharing-Anbieter cambio zur Verfügung gestellt, da sich Elektromobilität und Carsharing sehr gut ergänzen: Zwei Drittel der Carsharing-Fahrten sind kürzer als 25 Kilometer und dauern weniger als vier Stunden. Damit sind sie mit einem Elektrofahrzeug problemlos zu bewältigen, denn es hat eine Reichweite von ca. 100 Kilometern, bevor es wieder für vier bis sechs Stunden an eine Ladestation muss. Neben Autos testeten mehrere Projektpartner auch Elektroroller. Diese waren mit Datenloggern versehen, die an der RWTH bezüglich Batterie¬verhalten je nach Fahrstrecke, Fahrverhalten, Ladezyklen u. Ä. ausgewertet wurden.

Die STAWAG war im Rahmen des Projekts auch maßgeblich an der Entwicklung eines IT-Systems für die Ladeinfrastruktur beteiligt. Die Elektromobilität stellt auf diesem Gebiet einige Herausforderungen: Damit die Fahrer von E-Fahrzeugen künftig überall Ladestationen verschiedener Betreiber nutzen können, müssen sie problemlos an den Säulen authentifiziert und autorisiert werden können, damit an den Ladepunkten Strom fließen kann. Auch die Verbrauchsmessung und die Abrechnung des Fahrstroms werden ein Thema sein, das intelligente Systeme erfordert.

ladenetz.de – erfahre die Zukunft

Um die Entwicklung eines bundesweiten Netzes von Lade¬stationen voranzutreiben und Stadtwerke bei der Einführung und Weiterentwicklung des Geschäftsfelds Elektromobilität zu unterstützen, hat die STAWAG gemeinsam mit den Stadtwerken Duisburg aus dem Projekt Smart Wheels heraus die smartlab Innovationsgesellschaft gegründet. Dritter Gesellschafter sind die Stadtwerke Osnabrück. Im Fokus von smartlab stehen die Konzeption und Vermarktung von innovativen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen für Elektromobilität und Smart Grids.

Mit ihrer Initiative ladenetz.de will smartlab ein möglichst flächendeckendes Netz von Ladestationen schaffen und grünen Strom auf die Straße bringen, indem sich Stadtwerke als Infrastrukturbetreiber von Elektromobilität zusammenschließen. Derzeit sind bereits dreizehn Energieversorger aus ganz Deutschland Partner, die ihren Kunden insgesamt über 150 Ladepunkte zur Verfügung stellen. ladenetz.de ermöglicht eine einfache und kundenfreundliche Nutzung sämtlicher Ladestationen der Partner-Stadtwerke auf Basis einer gemeinsamen IT-Lösung. Egal, wo Kunden ihr Elektrofahrzeug mit Strom versorgen: Ansprechpartner und Stromlieferant bleibt ihr Stadtwerk vor Ort.

Neben dem deutschlandweiten Netzwerk von Ladestationen baut ladenetz.de durch Übereinkommen mit Elektromobilitäts-Bündnissen im europäischen Ausland auch grenzüberschreitende Elektromobilität kontinuierlich aus. So existieren bereits Roaming-Abkommen mit dem niederländischen Pendant e-laad.nl, dem österreichischen VLOTTE und dem belgischen Blue Corner. Damit ermöglichen alle Stadtwerke, die ladenetz.de-Partner sind, ihren Kunden, auch im jeweils anderen Land ihr Elektro-Fahrzeug zuverlässig und unkompliziert mit Strom zu betanken.

Aachen, 8.12.2011

v.l.: Hauke Hinrichs (Projektleiter smartlab), Dr. Peter Asmuth (Vorstand STAWAG), Dr. Christian Becker (Vorstand STAWAG), Peter Wüstnienhaus (Projektträger DLR), Gisela Nacken (Umweltdezernentin Stadt Aachen), Andreas Pfeiffer (Geschäftsführer smartlab), Quelle: A.Steindl


(Pressemitteilung, Ergebnisse, Partner; ZIP, 1,8 MB)

Kontakt für Presseanfragen:
Corinna Bürgerhausen
Telefon: 0241 181-4133
E-Mail: corinna.buergerhausen(at)stawag.de

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