Ausweitung des Feldversuchs in Smart Wheels auf Sylt
Erstellt am: 20.09.2011
Aachen/Sylt. Die STAWAG ist bereits im Herbst 2008 in das Thema Elektromobilität eingestiegen und gehört damit zu den ersten Stadtwerken, die sich intensiv mit den Chancen und Herausforderungen für die Energiebranche beschäftigt haben. Der Forschungsstandort Aachen mit der RWTH Aachen University (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule), der FEV Motorentechnik und anderen starken Partnern bietet dafür optimale Voraussetzungen. Ihre Vorreiterrolle haben die Aachener Stadtwerke daher nicht zuletzt durch ihre Teilnahme an Forschungsprojekten der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität erworben, darunter das Projekt „Smart Wheels – IKT für Elektromobilität“.
Im Rahmen dieses Projektes werden Elektrofahrzeuge in einem Feldversucht getestet. Diesen Feldversuch dehnt die STAWAG nun auf die Insel Sylt aus: Sie errichtet dort zwei Ladestationen. Eine in Westerland am Bahnweg, gleich bei der EVS-Umweltstation und die andere in List – bei dem Erlebniszentrum Naturgewalten. EVS steigt mit der Teilnahme am Feldversuch tiefer in das Thema Elektromobilität ein. „Das Thema E-Mobilität bekommt zunehmend einen neuen Charakter, so Marek Zelezny (Geschäftsführer EVS). Wir waren schon vor dem Projektauftakt innovativ - zum Beispiel konnten unsere Kunden bereits vorher an unserer Ladestation tanken. Jedoch gab es zu diesem Zeitpunkt noch keinen festgelegten Standard. Jetzt gehen wir das Projekt professioneller an. Wir setzten auf die Breitenwirkung und bauen dafür die Infrastruktur. Gerade als regionaler Energieversorger ist es unsere Pflicht, hier die entsprechende Pionierarbeit zu leisten“, so Zelezny weiter. „Partner sind bei diesem Thema sehr wichtig, deshalb haben wir uns mit anderen Stadtwerken zusammen getan, man kann einfach mehr bewegen, als alleine. Von Sylt bis zum Allgäu – alle ziehen an einem „Kabel“.
Andreas Pfeiffer, Projektleiter Elektromobilität bei der STAWAG und Geschäftsführer der smartlab Innovationsgesellschaft, einer Tochter der Stadtwerke Aachen, Duisburg und Osnabrück, sieht in Sylt eine optimale Ergänzung für den Feldversuch: „Bislang haben wir Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur in Aachen und Duisburg getestet. Aachen als Oberzentrum im Dreiländereck mit Belgien und den Niederlanden bietet andere Rahmenbedingungen als die urbane und industriell geprägte Ruhrgebietsstadt Duisburg. Sylt bringt nun als ländliche Inselregion mit hohem Tourismusfaktor noch einmal ganz neue Aspekte in den Feldversuch ein. Wir sind sehr gespannt, welche Erkenntnisse wir hier über das Mobilitätsverhalten von Einwohnern und Gästen, die Akzeptanz der Elektromobilität und die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur gewinnen.“
"Mit der Ausweitung des Feldversuchs auf Sylt unterstreicht das Modellprojekt "Smart Wheels" einmal mehr seiner Vorreiterrolle bei Elektromobilität im städtischen Umfeld. Von Sylt als eines der beliebtesten Tourismus-Ziele in Deutschland geht eine hohe Ausstrahlungswirkung aus, die für eine schnelle Verbreitung von Forschungsergebnissen in der Stadtwerkelandschaft genutzt werden kann. Ich freue mich, dass nach Duisburg und Osnabrück nun auch im Norden Deutschlands ein weiterer wichtiger Stützpunkt für den Wissenstransfer errichtet wurde," so Christian Liebich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Smart Wheels – IKT für Elektromobilität
Das Projekt Smart Wheels hat sich die Einführung „intelligenter Elektromobilität in der Modellregion Aachen“ auf die Fahnen geschrieben. Zu diesem Zweck arbeiten sieben Konsortialpartner gemeinsam an einer praktischen Erprobung von Elektromobilität im Raum Aachen und der Entwicklung entsprechender IT-Lösungen. Dabei geht es auch darum, Elektrofahrzeuge, Ladestationen und Fahrstromprodukte in die Infrastruktur von Stadtwerken zu integrieren.
In einem Feldversuch für Elektrofahrzeuge hat die STAWAG zwei FEV Liona – von der FEV gebaute Elektrofahrzeuge auf Basis eines Fiat 500 – und drei Mitsubishi i-MiEV in ihrem Fuhrpark eingesetzt. Diese haben sich zum Beispiel bei den Fahrten der Zählerableser im Stadtgebiet absolut bewährt. Eines ihrer Elektroautos haben die Stadtwerke dem Aachener Carsharing-Anbieter cambio zur Verfügung gestellt, da sich Elektromobilität und Carsharing, bei dem die meisten Fahrten unter 25 Kilometern liegen, sehr gut ergänzen. Neben Autos testeten mehrere Projektpartner auch Elektroroller. Diese waren mit Datenloggern versehen, die an der RWTH bezüglich Batterieverhalten je nach Fahrstrecke, Fahrverhalten, Ladezyklen u. Ä. ausgewertet wurden.
Die STAWAG war im Rahmen des Projekts auch maßgeblich an der Entwicklung eines IT-Systems für die Ladeinfrastruktur beteiligt. Die Elektromobilität stellt auf diesem Gebiet einige Herausforderungen: Damit die Fahrer von E-Fahrzeugen künftig überall Ladestationen verschiedener Betreiber nutzen können, müssen sie sich problemlos an den Säulen authentifizieren und autorisieren, damit an den Ladepunkten Strom fließt. Auch die Verbrauchsmessung und die zukünftige Abrechnung des Fahrstroms werden ein Thema sein.
Gemeinsam mit der STAWAG, der EVS und sechs weiteren Stadtwerken hat sich smartlab als Konsortialführer für ein Folgeprojekt im Rahmen des Förderaufrufs „IKT für Elektromobilität II“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie beworben. Das Projekt „econnect Germany“ hat zum Ziel, von Aachen bis Leipzig, vom Allgäu bis nach Sylt deutschlandweit Elektromobilität zukunftsfähig zu gestalten und nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln.
ladenetz.de – erfahre die Zukunft
Um die Entwicklung eines bundesweiten Netzes von Elektrotankstellen voranzutreiben und Stadtwerke bei der Einführung und Weiterentwicklung des Geschäftsfelds Elektromobilität zu unterstützen, hat die STAWAG gemeinsam mit den Stadtwerken Duisburg aus dem Projekt Smart Wheels heraus die smartlab Innovationsgesellschaft gegründet. Dritter Gesellschafter sind die Stadtwerke Osnabrück. Im Fokus von smartlab stehen die Konzeption und Vermarktung von innovativen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen für Elektromobilität und Smart Grid.
Mit ihrer Initiative ladenetz.de will smartlab ein möglichst flächendeckendes Netz von Ladestationen schaffen und grünen Strom auf die Straße bringen, indem sich Stadtwerke als Infrastrukturbetreiber von Elektromobilität zusammenschließen. Geschäftsführer Andreas Pfeiffer ist überzeugt: „Stadtwerke müssen die Zusammenarbeit miteinander und den Austausch untereinander intensivieren. Elektromobilität braucht Partnerschaft.“ Derzeit sind bereits dreizehn Energieversorger aus ganz Deutschland Partner, darunter auch die Energieversorgung Sylt. ladenetz.de ermöglicht eine einfache und kundenfreundliche Nutzung sämtlicher Ladestationen der Partner-Stadtwerke auf Basis einer gemeinsamen IT-Lösung. Dieses System ermöglicht das Roamen im Ladenetz und ist an die Internetplattform von ladenetz.de angebunden. Außerdem bestehen Kooperationen mit dem niederländischen Pendant e-laad.nl und dem Vorarlberger Ladestations-Netzwerk VLOTTE (Österreich). Egal, wo Kunden ihr Elektrofahrzeug mit Strom versorgen: Ansprechpartner und Stromlieferant bleibt ihr Heimat-Stadtwerk. Auf www.ladenetz.de können Kunden außerdem erfahren, wo sich in ihrer Nähe Ladestationen befinden. Darüber hinaus bietet die Internetseite vielfältige Informationen rund um Elektromobilität.
Sylt/Aachen, 20. September 2011
Kontakt für Presseanfragen:
Corinna Bürgerhausen
Telefon: 0241 181-4133
E-Mail: corinna.buergerhausen@stawag.de